Zur Geschichte des Hauses
Der Untermarkt ist das Herz der Stadt Görlitz. Hier kreuzen sich seit jeher die Via Regia, die Handelsstraße Halle - Wroclaw und der Handelsweg der Böhmen mit der Ostsee verband.
An diesem Knotenpunkt konzentrierte sich der Handel mit Tuchen und anderen Waren.
Das Haus Untermarkt 3 mit seinem Laubengang und der Barockfassade von 1716 ist eines der typischen Hallenhäuser der Görlitzer Tuchhändler auf der Südseite des Marktes.
Beim Betreten empfängt den Besucher eine die ganze Hausbreite einnehmende Halle zu ebener Erde. Sie wölbt sich über einer massiven Granitsäule. Hier wurde gehandelt und auch ausgeschenkt, denn auf dem Haus lag das Recht, drei bis neunmal jährlich Bier zu brauen.
Eine steile Treppe führt zu einer sich über drei Geschosse erhebenden Halle mit Kreuzrippengewölbe. Dieser Renaissancebau entstand um 1535. Mit einem großen Lichthof diente die Halle der Repräsentation, auch der Tuchbeschau.
Mit großem Bogen und einer Galerie öffnet sich die Halle zu den Wohn- und Repräsentationsräumen des ersten und zweiten Geschosses.
Die spätgotische Raumaufteilung verleiht dem Görlitzer Kaufmannshaus eine beeindruckende Großzügigkeit und Weite.
Rückseitig schließen sich an die Zentralhalle Räume an, die spätgotische Wölbungen und Renaissancemerkmale enthalten.
In der 2. Geschossebene sieht man das Kaufmannskontor, von dem aus ein Durchblick auf alle vorgelagerten Räume zur Einsicht und Kontrolle des Handelsbetriebs möglich war.
Die vorderen Ferienwohnungen befindet sich in den alten, ehemals ungeteilten Repräsentationsraum der 1. Etage. Sie ist sehr großzügig geschnitten und mit ca. 3,50 m Höhe aufwendig gestaltet.
Von ihr bietet sich der Blick auf Neptunbrunnen, Rathausturm und das Leben auf dem Untermarkt mit flanierenden Besuchergruppen sowie Café- und Restaurantgästen.